BERLINER RESONANZEN Der Newsletter des Landesmusikrats Berlin e.V.
 
 
REDEZEIT Interview mit John Kunkeler KONKRET WERDEN Musikpolitik MUSIK FÜR ALLE Aus unseren Projekten ENGAGIERT LMR-Mitglieder berichten MUSIK UND LITERATUR Unser Buchtipp MUSIK IM KINO Unser Filmtipp STELLENANGEBOTE TERMINE
 
 
EDITORIAL
Liebe Freundinnen und Freunde des Landesmusikrats Berlin!

Seit 2024 spielt die instrumentale Amateurmusik getreu dem LMR-Motto „Musik für alle“ eine noch herausgehobenere Rolle innerhalb der Schwerpunkte des Landesmusikrats Berlin als bisher.
Mit Fördermitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt konnte der LMR der Berliner instrumentalen Amateurmusikszene in den Jahren 2024 und 2025 ordentlich Wind unter die Flügel geben. Das entsprach einer langjährigen Forderung der Szene und wurde endlich der zivilgesellschaftlichen Bedeutung des Amateurmusikschaffens innerhalb der Stadtgesellschaft gerecht.

Honorarzuschüsse für professionelle Ensembleleitungen, der Berliner Kalender für instrumentale Amateurmusik oder die WIR–KLANG-Konzerte in Kooperation mit dem „Paritäter“ – um nur einige zu nennen: Der Landesmusikrat Berlin hat der Amateurmusikszene mit diesen Aktivitäten einen deutlichen Schub gegeben – das sind jedenfalls die eindeutigen Rückmeldungen nach Umsetzung der genannten Maßnahmen. Nicht zu vergessen: die Vermittlung von Proberäumen über die Raumkoordination und die Ausleihe von Instrumenten aus dem Fundus des Landesmusikrats Berlin.

Als Nächstes organisiert der Landesmusikrat Berlin die Musikgruppen entlang der Strecke des BMW BERLIN-MARATHON, der am 21. September ganz Berlin bewegen wird. Zum überwiegenden Teil kommen die Musikerinnen und Musiker aus der Berliner Amateurszene, Jazz und Rock. John Kunkeler, legendärer bisheriger Organisator des Musik-Marathons, erzählt im Interview in dieser Ausgabe, warum er auch in seinem Jazzclub „Schlot“ Amateurbands auftreten lässt.

Dass der LMR mit der Förderung der instrumentalen Amateurmusikszene eine große Gruppe unterstützt, die viel zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beiträgt, wurde im April 2025 anhand einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Deutschen Musikrats bestätigt: 16,3 Millionen Menschen ab sechs Jahren machen in Deutschland in ihrer Freizeit Musik – das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 20%!

Damit diese positiven Entwicklungen möglichst vielen Berlinerinnen und Berlinern immer wieder bewusst werden, erklärt der Landesmusikrat 2026 zum Jahr der Berliner Amateurmusik. Bleiben Sie uns also gewogen und verfolgen Sie das musikalische Engagement der bunten und vielfältigen Amateurmusikszene.
 
Herzlichst Ihr
Joachim Litty
(Präsidiumsmitglied des Landesmusikrats Berlin e.V.)
REDEZEIT
„Wer seine Kraft nicht einteilen kann, kommt nicht ins Ziel“
 
Im Gespräch mit John Kunkeler Wir treffen uns dort, wo John Kunkeler den größten Teil seiner Zeit verbringt: in der Kunstfabrik Schlot, dem von ihm und seinem Kompagnon Stefan Berker gegründeten Jazzclub in den Edison-Höfen in Berlin-Mitte. Das liebevoll eingerichtete Souterrain hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einer der wichtigsten Bühnen der Szene entwickelt. Im „Schlot“ spielen lokale und internationale Bands, Soloauftritte werden ebenso gefeiert wie kleinere und größere Combos. Parallel zu seiner Liebe zum Jazz entwickelte John Kunkeler eine Leidenschaft für den Marathonlauf. Und so begann der gebürtige Niederländer, der in Berlin zunächst als Sprachlehrer gearbeitet hat, beides zu verbinden. Ab 1997 organisierte er das Musikprogramm für den Berlin-Marathon, der inzwischen BMW BERLIN-MARATHON heißt. Eine große Aufgabe, die er nun in die Hände des Landesmusikrats Berlin gelegt hat.
 
Welches musikalische Erlebnis hat Dich zuletzt begeistert? Wir hatten hier im Schlot neulich eine Band, Super One Eleven, die Leute sind im Schnitt 75 Jahre alt, und alle spielten mit einer großen Freude und auf hohem Niveau. Bis auf wenige Ausnahmen sind in dieser Band alle Amateure. Es hat mich fasziniert, welche Energie sie in diesem Alter entwickeln können, und das Spielen scheint ihnen auch sehr gut zu tun. Wenn man mit Feuer dabei ist, kann man ziemlich lange spielen.
 
Du spielst Kontrabass… Ja, aber nicht so, dass ich hier auftreten könnte. Ich spiele, wenn ich hier tagsüber den Laden für den Abend vorbereite. Den Kontrabass habe ich angeschafft, weil er eine große Erleichterung ist für Bands, die von auswärts kommen. Die dürfen darauf spielen, es ist ein ziemlich hochwertiges Instrument. Manchmal jamme ich auch zusammen mit meinem Sohn und Enkelsohn.
 
Möchtest Du, dass Dein Enkel Jazzmusiker wird? Ja, aber nur in Maßen. Er soll auch noch etwas anderes können. Ich habe hier viele Musikstudenten erlebt, die glaubten, irgendwann davon leben zu können. Das ist sehr schwer. Das können nur sehr wenige. Jazz bleibt immer Nischenmusik. Man muss Jazz richtig hören lernen, das ist nichts, was man so nebenbei konsumiert. Aber je mehr man sich damit beschäftigt, desto größer der Genuss.
 
Kultur kommt vor Kommerz, hast Du einmal gesagt. Ja, die Leute kommen wegen der Musik zu uns, und nebenbei kann man etwas trinken. Wer das umgekehrt haben möchte, soll in eine Kneipe gehen. Bei uns wird die Musik zelebriert, wir wissen, wer gut ist und wer noch besser ist. Es gibt feste Größen, die immer wieder bei uns auftreten.
 
Reden wir mal über Geld. Ist der Schlot von den Kürzungen in der Kultur betroffen? Wir kriegen keine Subventionen, wir sind autark und selbstständig. Wir haben ein paar Mal den APPLAUS-Award bekommen und hoffen auch dieses Jahr darauf. Das Preisgeld muss man investieren, davon haben wir das schöne Equipment angeschafft. Die Bands hier bekommen 70 Prozent der Eintrittsgelder, wir 30 Prozent. Allein mit dem Getränkeverkauf können wir unser Kosten für Miete und Nebenkosten nicht decken. Das wird ehrlich kommuniziert. Die Bands wissen, dass wir als Betreiber auch nicht reich werden.
 
Du hast die Musik in großem Stil zum Marathon gebracht. Wie kamst Du auf diese Idee? Bands sind mir zum ersten Mal beim New-York-Marathon aufgefallen. Es waren nur sieben oder acht, aber High Class, sehr imponierend. In Berlin gab es zwar auch schon ein paar Bands, bevor ich das Musikprogramm übernahm, aber entweder waren sie nicht laut genug oder ich war schon vorbeigelaufen, bevor sie überhaupt zu spielen begannen.
Die Organisation der Streckenmusik fiel bei mir mit einem Wendepunkt in meinem Leben zusammen: Die Ehe war auseinandergegangen, ich hatte den Schuldienst quittiert und den Sportverein gewechselt. Ich glaube, in Lebenskrisen kommt man eher auf neue Ideen. Sukzessive haben wir ein richtiges Musikprogramm aufgebaut.
Ich hatte durch den Schlot eine gute Anbindung an die Musikszene. Es gab einen Synergieeffekt, weil ich Marathonläufer und mit der Musik verbunden war, und in Horst Milde, dem Gründervater des Berlin-Marathons, hatte ich einen Verbündeten.
 
Worauf hast Du bei der Auswahl der Bands geachtet? Es gibt erst einmal auch Kriterien, die von außen kommen. Dazu gehören die Auflagen des Umweltamts, wegen der Lärmemission. Es ist nicht so, dass alle Anwohner, die Musik toll finden. Erst müssen sie tagelang auf ihren Parkplatz verzichten, und wenn dann noch eine Band vor ihrer Haustür trommelt oder Jazz spielt, den sie nicht mögen, dann können die richtig sauer werden. Die Netten applaudieren und spendieren Kaffee, die Gehässigen kippen einen Eimer Wasser über die Band. Alles schon passiert. Es spielen wenige Rockbands mit, weil die eine Verstärkeranlage brauchen. Mal ein kleiner Gitarrenverstärker ist okay, aber große Boxen gibt es nirgendwo. Wir haben immer darauf geachtet, dass wir die Anwohner nicht zu sehr stören. Natürlich hatte ich immer besonders viel Kontakt zur Jazzszene. Die Jazzer spielen gern beim Marathon.
 
Das Musikprogramm an der Marathon-Strecke zeigt auch die Vielfalt und Qualität der Berliner Amateurszene. Du lässt als Clubbetreiber auch immer wieder Amateurbands auftreten. Warum? Für mich ist diese Unterscheidung nicht so relevant. An den Wochenenden lassen wir schon eher die arrivierten Elite-Jazzer spielen, aber wir achten auch darauf, dass gute Bands spielen, in denen sich Profis und Amateure mischen. Und die Amateure sagen natürlich auch immer ihren Freunden Bescheid, das heißt, sie bringen ihr Publikum mit, das ist auch wichtig. Ich nehme aber für mich in Anspruch, dass die Amateure auch deshalb immer besser geworden sind, weil sie bei uns im Club auftreten konnten.
 
Die Amateurmusik ist mehr als ein Hobby. Sie verbindet Menschen über alle Unterschiede hinweg. Damit trägt sie viel zum Zusammenhalt bei. Wie siehst Du das? Das ist auch unsere Philosophie. Sonst müssten wir hier jeden Abend die vermeintlich beste Band oder das vermeintlich beste Quartett spielen lassen. Aber wir lassen auch die spielen, die einmal sehr gut werden können und die Freunde, Verwandte und Bekannte mitbringen. Die sagen dann: Das ist ja schön hier, da gehe ich wieder hin. Damit profitieren alle Veranstaltungen davon. Wichtig ist, dass die Leute mit einem positiven Gefühl rausgehen, dann kommen sie auch wieder. Dabei geht es nicht nur um Konzerte, sondern auch um Events wie „Berlin jazzt“ mit Lesungen und Ausstellungen. Wir haben auch ein junges Publikum, weil wir die Jungen spielen lassen. In meiner Jugend waren in Jazzclubs nur alte Säcke drin. Das hat die Jungen abgeschreckt. Naja, in zwei Jahren bin ich achtzig, also selbst ein uralter Mann. Auch wenn ich mich gar nicht so fühle.
 
Empfindest Du bei der Übergabe des Musikprogramms an den Landesmusikrat auch Wehmut? Nein, ich fühle mich wohl damit und bin auch froh, dass es keine kommerzielle Agentur übernommen hat. Ich hätte schon viel früher auf die Idee kommen können. Der Marathon wurde immer größer, inzwischen starten 50 000 Läufer und Läuferinnen, etwa siebzig Bands spielen an der Strecke. Es wurde immer mehr Arbeit. Und wenn ich eines gelernt habe beim Laufen: Wer seine Kraft nicht einteilen kann, kommt nicht ins Ziel.
 
Interview: Christina Bylow
 
KONKRET WERDEN! Musikpolitik
 
Thema 1 Was uns zusammenhält - Musik
Mehr als 20 Prozent der Menschen in Deutschland macht in ihrer Freizeit Musik, spielt in Chören und Orchestern. Die Amateurmusiker:innen tragen damit wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Vladimir Jurowski beschrieb es im Gespräch für unseren Newsletter BERLINER RESONANZEN im November 2024 so: „Menschen, die miteinander singen, finden instinktiv zu einem Kompromiss. Das lässt sich auf menschliche Gemeinschaften übertragen: Man kann keine bessere Gesellschaft aufbauen, wenn man nicht auf sein Gegenüber hört.“
Wer sind die Menschen, die jetzt schon gemeinsam musizieren, wie können wir noch mehr erreichen, und mit welcher politischen Unterstützung können wir dabei rechnen? Diese und weitere Fragen wollen wir mit Ihnen diskutieren!
Montag, 15. September 2025, 19 Uhr
ALEX Berlin, Fernsehstudio
Rudolfstraße 1–8, 10245 Berlin
Auf dem Podium werden mit dabei sein:
  • Till Schwabenbauer, Vorsitzender des Landesverbands Berlin-Brandenburgischer Liebhaberorchester e.V., Dirigent
  • Ulli Zelle, Reporter, Moderator, Musiker (angefragt)
  • Dennis Haustein, MdA, Sprecher für Gesellschaftlichen Zusammenhalt der CDU-Fraktion Berlin
  • Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats e.V.
  • Prof. Dr. Vera Allmanritter, Leiterin des Berliner Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung
  • Lorenz Maroldt, Mitherausgeber des Tagesspiegels
 
Moderation: Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin e.V.
Musik:
Landesjugendchor Berlin
Hier geht es zur Anmeldung:
 
Thema 2:
Zeichen setzen

ProtestFest für ein kulturell vielfältiges und soziales Berlin
Angesichts der drohenden Kürzungen im Berliner Doppelhaushalt 2026/27 und der schon umgesetzten Kürzungen im Jahr 2025 organisieren Sozialverbände, Kultureinrichtungen und die Berliner Kunsthochschulen das „ProtestFest“. Die Demonstration findet am 27. September 2025 von 14 bis 18 Uhr am Steinplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf vor der Universität der Künste statt und soll mitten in den laufenden Haushaltsverhandlungen ein Zeichen für den Erhalt der kulturellen und sozialen Vielfalt Berlins setzen.
Die geplanten weiteren Kürzungen bedrohen massiv die Existenz vieler Kulturschaffender, sozialer Träger und Bildungseinrichtungen.
„ProtestFest“ will die bestehende Vielfalt Berlins sichtbar und erlebbar machen und zeigen, wie zentral Kultur, künstlerische Ausbildung und soziale Einrichtungen für die Lebensqualität in Berlin sind. „Soziale Einrichtungen und Kultur sind keine Luxusgüter, sondern unverzichtbare Bestandteile einer funktionierenden Stadtgesellschaft. Sie schaffen Räume für Begegnung, Bildung und Teilhabe – gerade in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen brauchen wir eine Politik, die die Zusammenarbeit zwischen den Künsten und den sozialen Einrichtungen aktiv fördert und nicht verhindert", betont Anna Luise Kiss, Rektorin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin.
Initiatorinnen des „ProtestFest“ sind der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin als Dach- und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege, das Bündnis #BerlinIstKultur aus Künstlerinnen und Kultureinrichtungen sowie die Berliner Kunsthochschulen (Universität der Künste Berlin, Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin, Weißensee Kunsthochschule Berlin). Die Veranstaltung wurde als Demonstration durch die unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V. angemeldet.
Das ProtestFest ist eine Einladung an alle Berlinerinnen und Berliner zum Protestieren und zum Feiern, zum Vernetzen, zum Mutmachen – und zum Eintreten für eine Stadt, die ihre Kultur liebt und ihre soziale Vielfalt verteidigt.
ProtestFest, Samstag, 27. September 2025, 14 bis 18 Uhr am Steinplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf vor der Universität der Künste.
Weitere Informationen finden Sie hier.
 
Thema 3:
Nach dem Herrenberg-Urteil

Noch 15 Monate Übergangszeit - und dann?
Die Initiative „Berliner Musikschulbündnis“ lädt zur Podiumsdiskussion ins Berliner Abgeordnetenhaus ein. Hintergrund: Wegen eines Urteils des Bundessozialgerichtes im Fall einer Musikschullehrerin aus Herrenberg wurden die Kriterien der Deutschen Rentenversicherung geändert: Nach einer Übergangsfrist sind ab dem 01.01.2027 alle Musikschullehrkräfte sozialversicherungspflichtig. In der Veranstaltung soll darüber informiert und diskutiert werden, wie es mit den Honorarlehrkräften an Berliner Musikschulen weitergeht.
Dabei werden Expert:innen aus anderen Bundesländern und aus dem Verband deutscher Musikschulen sowie vor allem die Fachsprecher:innen der Koalitionsfraktionen und der Opposition zu Wort kommen.
Bitte melden Sie sich hier an.

Auf dem Podium sind:
Dennis Haustein (CDU)
Melanie Kühnemann-Grunow (SPD)
Daniela Billig/Louis Krüger (Grüne - angefragt)
Dr. Manuela Schmidt (Die Linke - angefragt)
Stefan Prophet (Direktor Musikschule Dortmund)
Moderation: Friedrich-Koh Dolge (Bundesvorsitzender VdM – Verband deutscher Musikschulen, angefragt)
30. September 2025 um 19 Uhr. Abgeordnetenhaus, Saal 3.11, Niederkirchnerstr. 5, 10117 Berlin
MUSIK FÜR ALLE ! Aus den Projekten des Landesmusikrats Berlin e.V.
Instrument des Jahres - Stimme
Highlight 1:
Vielstimmig
Hommage an die Stimme im Renaissance-Theater

Der Freundeskreis Cesar Klein e.V. feiert das Instrument des Jahres mit einer öffentlichen „Hommage an die Stimme“ am Sonntag, den 14. September 2025 um 11.30 Uhr im Renaissance Theater Berlin. Namhafte Künstler:innen und Kulturschaffende betrachten das ursprünglichste Instrument des Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven. So erkundet etwa die Schauspielerin Jenny Schily gemeinsam mit Musikern und Komponisten das Lautgedicht der DADA- Bewegung. Hörspiel- und Feature-Autorinnen gehen den Stimmen aus dem Radio und ihrer Langzeitwirkung nach. Das Grußwort spricht Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin. Jocelyn B. Smith, Berliner Schirmherrin für das „Instrument des Jahres – Stimme“ erinnert an die Kraft der Stimme, als Instrument des „Mitgefühls und der Verbundenheit“.
Tickets gibt es an der Theaterkasse.
Tel.: 030 3124202
Weitere Informationen finden Sie hier.

Highlight 2
Zusammenklang
Berliner Chortreff in Neukölln
Der Berliner Chortreff am ersten Oktoberwochenende bringt über 40 Chöre zusammen – von Klassik bis Pop, von Kinder- und Jugendchören bis hin zu internationalen Ensembles. Drei Tage lang erklingt Berlin in seiner ganzen stimmlichen Vielfalt, gekrönt von abendlichen Preisträgerkonzerten bei freiem Eintritt.
Berliner Chortreff.
3. bis 5. Oktober 2025
Heimathafen Neukölln – Karl Marx Str. 141. 12043 Berlin
Magdalenenkirche - Karl Marx Str. 197-199. 12055 Berlin

Highlight 3
Berlin schläft ein
Aufnahmesession beim Tag der Demokratie

Auch das beliebte Projekt „Berlin schläft ein“ geht weiter: Am 14. September laden wir beim Demokratietag in der Amerika-Gedenkbibliothek zu einer neuen Aufnahmesession ein. Singen Sie Ihre Wiegenlieder für uns ein!

Hier geht es zu Anmeldung:
Aufnahmesession am 14. September im Rahmen des Berliner Demokratietag | Doodle
Förderung Instrumentale Amateurmusik
Wer mit wem
Unsere neue conTAKT Börse für Amateure

Immer wieder kommen Menschen nach Berlin, die ein Instrument spielen oder ein Ensemble leiten können. Gleichzeitig gibt es in der Stadt Ensembles, die wachsen wollen oder wichtige Positionen nachbesetzen müssen.
Das Problem: Oft finden beide Seiten nicht zusammen.
Mit der neuen conTAKT Börse möchte der Landesmusikrat Berlin diese Lücke schließen und der Amateurmusik eine Plattform bieten, auf der man einerseits als Musiker:in Ensembles suchen kann, andererseits aber auch als Ensemble nach neuen Mitspielenden Ausschau halten kann.
Ein Eintrag in die Börse ist kostenfrei und bleibt online, bis die richtige Person gefunden wurde.

Die Börse kann genutzt werden, um Ensembles zu gründen, zu finden, zu erweitern, Stimmgruppen zu vervollständigen oder sogar, um eine neue musikalische Leitung zu finden.
Weitere Informationen gibt es hier.
Landesjugendensemble Neue Musik
Passagenwerke
Das LJE beim Saisoneröffnungsfest der Neuköllner Oper
Am Wochenende 13. und 14. September 2025 ist das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin im Rahmen der Saisoneröffnung der Neuköllner Oper zu erleben.
Eingeladen vom Musiktheaterkollektiv glanz&krawall gestaltet das Ensemble das Open-Air-Spektakel „BIG IN NEUKÖLLN“ mit: Die Passage vor der Neuköllner Oper verwandelt sich dabei in eine große musikalisch-theatrale Spielfläche, in der sich Kiezklänge, Operntradition und zeitgenössische Musik begegnen.
BIG IN NEUKÖLLN.
Die Super Oper von glanz&krawall
Unter den Mitwirkenden: Das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin
Weitere Informationen finden Sie hier.
Samstag, 13. September 2025, 16:00 Uhr
Sonntag, 14. September 2025, 15:00 Uhr
Passagenhof vor der Neuköllner Oper, Karl-Marx-Straße 131/133,
12043 Berlin. Eintritt frei!
Jugend musiziert Berlin
 
Starker Jahrgang
Neue Kategorien 2026

Im Wettbewerbsjahr 2025 wurden über 50 Räume an 18 Standorten im Stadtgebiet Berlin mit der Musik von Hunderten Kindern und Jugendlichen gefüllt.
Mit Hingabe, Talent und Fleiß erspielten sich dabei 117 junge Berliner Musiker:innen eine Teilnahme am Bundeswettbewerb in Wuppertal. Erfreulich war auch die Beteiligung bei den sieben Zusatzkategorien des Berliner Landeswettbewerbs.
Der Landesmusikrat Berlin leistet wieder wichtige Pionierarbeit und wird 2026 neben den Pop-Zusatzkategorien wie Band oder Singer/Songwriter, MENA (Middle East North Africa) und Komposition erstmals einen Wettbewerb für Alte Musik solo durchführen. Ebenfalls eine Premiere wird die Kategorie Offene Kammermusik haben, die Kinder und Jugendliche in unterschiedlichsten Besetzungen zum gemeinsamen Musizieren motivieren will.
Die Ausschreibung sowie Informationen zu allen Kategorien werden hier veröffentlicht.
Landesjugendorchester Berlin
West Side Story
Herbstkonzert mit amerikanischem Programm

Schmelztiegel USA. Traumziel und Zuflucht, Heimat oder aufgezwungene Fremde. Wer hier landet, bringt Musik mit. Stimmen, Rhythmen, Songs, Tänze, Melodien. Die Vielfalt der musikalischen Kulturen inspiriert Komponistinnen und Komponisten. Leonard Bernsteins tragisches Broadway-Musical „West Side Story“ greift lateinamerikanische Rhythmen auf und verwebt sie zu sinfonischen Tänzen voller Lebenslust. Witz und Überschwang kennzeichnen die Ouvertüre seiner Operette „Candide“.
Eines der berühmtesten Stücke für Streichorchester ist das „Adagio for Strings“ von Samuel Barber. Neoromantisch, ebenso gesanglich wie höchst virtuos stellt das Violinkonzert, ebenfalls von Samuel Barber, ein Meisterwerk der amerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts dar. Freuen Sie sich mit dem Landesjugendorchester Berlin und der Solistin Jona Schibilsky auf ein Programm, das von großem kulturellem Reichtum zeugt.
Das Werk der Komponistin Florence Price wurde in Europa erst spät entdeckt. Price, geboren 1887 in Little Rock, Arkansas, war eine der ersten afro-amerikanischen Komponistinnen überhaupt. Aufgewachsen mit der Gospel-Kirchenmusik, mit Orgel und Gesang, war sie auch die Erste, die diese Elemente in ihre Werke aufnahm.
Dirigentin: Catherine Larsen-Maguire
Solistin: Jona Schibilsky
Programm:
Leonard Bernstein: Ouvertüre “Candide“
Samuel Barber: Violinkonzert. Adagio für Streicher
Florence Price: Konzert Ouvertüre Nr.1
Leonard Bernstein: Sinfonische Tänze aus West Side Story
26. Oktober um 20 Uhr
Philharmonie Berlin

Sie sind in den Herbstferien verreist, möchten das Orchester aber trotzdem unterstützen? Dann kaufen Sie ein Soli-Ticket und ermöglichen damit jemandem anderem den Konzertbesuch. Hier können Sie sich Tickets sichern oder ein Soli-Ticket spenden.
Jugendensemble Alte Musik Berlin
 
Vocal Support
Stimmcoachs vom RIAS Kammerchor
Die Probenphase des Jugendensembles Alte Musik (JAM) steht vor der Tür: Am 18. und 19.10. starten die Vorproben, die Projektphase läuft vom 28.–31.10.
Den krönenden Abschluss bildet das Konzert am 1. November 2025 im wunderschönen Humboldtsaal der Staatsbibliothek. Wir danken dem RIAS Kammerchor, der JAM mit Vocal Coachings unterstützt!
Weitere Informationen finden Sie hier.
Musikalische Stolpersteine
Konferenz „Musikalische Stolpersteine“: Konzert & Symposium 6. und 7. November 2025

In Kooperation mit dem Deutschen Musikrat und der Europäischen Akademie Berlin veranstaltet der Landesmusikrat die Konferenz „Musikalische Stolpersteine“. Die Schirmherrschaft hat der Regierende Bürgermeister Kai Wegner übernommen.
Im Podcast-Projekt „Musikalische Stolpersteine“ verbinden sich Erinnerungskultur, Antisemitismusprävention, musikalische Bildung und Medienkompetenz auf einzigartige Weise miteinander. Am 6. November eröffnen projektbeteiligte Schüler:innen im Simón-Bolivar-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin (Potsdamer Straße) die Konferenz mit einem Konzert. Beim Symposium im Staatlichen Institut für Musikforschung am 7. November stehen Resümee und Ausblick auf das im Herbst 2024 gestartete Projekt im Zentrum. Vorträge und Workshops bieten Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung.
Die Anmeldung zur Konferenz ist bei der neuen Projektleiterin Anna Gerhards hier möglich.

Sechs Podcast-Folgen „Musikalische Stolpersteine“ wurden bisher von rbb radio3 produziert und sind in der ARD Audiothek verfügbar. Zusätzliches Begleitmaterial existiert in der berlinHistory-App. Die nächsten Folgen entstehen u. a. am Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach und am Käthe-Kollwitz-Gymnasium.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Raumkoordination
Geht doch!

Die Anna-Lindh-Schule in Wedding öffnet ihre Türen für die Amateurmusik
Ein großer Schritt für die Raumkoordinationsstelle: Mit der Anna-Lindh-Schule ist nun die erste Schule offiziell in unserer digitalen Raumdatenbank vertreten. Ensembles können im Forum der Grundschule künftig musikalisch aktiv werden.

Der einfachere Zugang für die Amateurmusik zu öffentlichen Räumen – vor allem zu Schulen – ist ein zentrales Ziel der Raumkoordinationsstelle. Hier liegt viel Potenzial brach, da Schulräume in den Abendstunden oft leer stehen.
Wir danken Bezirksstadtrat Benjamin Fritz (Berlin-Mitte), der uns bei unserem Anliegen unterstützt. Weitere Kooperationen mit Schulen in Mitte zeichnen sich ab!
Hier geht es zur Raumdatenbank.
Musikarbeitsmarkt transnational
Praxisnah
Offener Tagesworkshop

Der Landesmusikrat Berlin e.V. führt mit seinem Beratungsangebot „Musikarbeitsmarkt Transnational“ gemeinsam mit MUSICPOOL Berlin und touring artists einen Tagesworkshop durch. Das Angebot richtet sich besonders an Geflüchtete, Migrant:innen und Menschen aus Nicht-EU-Staaten, steht jedoch allen Interessierten offen, die in der Musikbranche eigene Projekte voranbringen oder neue Perspektiven gewinnen möchten.
Das Programm bietet eine Mischung aus Input, Austausch und praxisorientierten Elementen. Die Workshops werden von erfahrenen Experten:innen der Berliner Musikszene geführt und richten sich an unterschiedlichste Erfahrungslevel.
Im Anschluss laden wir um 18:00 Uhr zu einem gemeinsamen Networking Event mit Livemusik ein.
Anmeldung und Informationen erhalten Sie hier.

Working in Music – Workshop-Day und Networking Day.
08. Oktober 2025, 10 bis 21 Uhr
House of Music, Revaler Str. 99, RAW-Gelände

ENGAGIERT ! LMR-Mitglieder berichten
Landesmusikakademie Berlin
 
Musik und Alter
Fachtagung 26. September 2025

Die Fachtagung „Musik und Alter“ richtet sich an alle, die Musik gezielt in der Arbeit mit älteren Menschen einsetzen möchten – von Musikgeragog:innen, Musikschullehrkräften sowie Chor- und Ensemble-Leitungen bis hin zu Fach- und Leitungskräften in der Altenpflege, sozialen Berufen, Ehrenamtlichen und pflegenden Angehörigen. Die Teilnehmenden erhalten wertvolle Impulse, um Musik als Brücke zu Lebensfreude und Gemeinschaft zu nutzen.
Hier erhalten Sie weitere Informationen.
Staatliches Institut für Musikforschung- Musikinstrumenten-Museum
 
Meet the Maker
Wie ein Cembalo gebaut wird

Seit 2012 widmet sich Christian Rothe in seiner Werkstatt in Prenzlauer Berg der Konstruktion und Fertigung neuer Cembali, Virginale und Spinette sowie der Reparatur und Wartung historischer Tasteninstrumente.
In dieser Veranstaltung lernen Sie ihn und seine Arbeit kennen. Welche Überlegungen spielen beim Bau eines neuen Instruments eine Rolle? Welche technischen Herausforderungen sind mit dem Erhalt alter Instrumente verbunden?
In einem 37-minütigen Dokumentarfilm von Frédéric Batier erfahren Sie noch mehr über Rothes Alltag. Batier, in Paris geboren, lebt seit 1997 in Berlin. Er spielt selbst Klavier und Cembalo, arbeitete bei Filmproduktionen als Kamera-Assistent und ist seit 2012 als Set-Fotograf tätig.
Meet the Maker: Christian Rothe, Cembalobauer.
Musikinstrumenten-Museum
18. September 2025, 18 Uhr
Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Selbstgebaute Musik e.V.
 
Wie Wassertropfen klingen
Festival am Holzmarkt Berlin

Auf dem Festival Selbstgebaute Musik öffnet am 14. September die nationale und internationale DIY-Musikszene einen großen Möglichkeitsraum für Alle. An einem geballten Festivaltag können unbekannte Klangräume entdeckt und bespielt werden - elektronisch oder analog, zum Hören, Anfassen und Selberbauen. In diesem Jahr bringt das Festival schwerpunktmäßig Wassertropfen und Bücher zum Erklingen und erforscht Stadtarchitektur als Instrument und Resonanzraum. Neben geräuschvollen Begegnungen an Ständen, in Workshops und intimen kleinen Performances auf dem Holzmarktgelände, kann man sich auf Konzerte im Säälchen freuen.
Das Festival Selbstgebaute Musik
14. September, 13 bis 22 Uhr
Holzmarkt Berlin
Weitere Informationen finden Sie hier.
Akademie der Künste Berlin
 
Die Hütte brennt. Kunst, Krise und Demokratie
Akademie-Gespräch mit Renate Liesmann-Baum, Durs Grünbein, Andres Veiel und Manos Tsangaris
Der im Februar verstorbene sozialliberale Politiker Gerhart Baum hinterließ eine kleine Schrift mit dem Titel „Besinnt Euch!“, die kürzlich im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Es ist ein Appell an alle, die Werte freiheitlicher Demokratien zu verteidigen und nicht dem Streben nach vermeintlicher Sicherheit zu opfern.

Im Akademie-Gespräch am 16. September 2025 diskutieren Renate Liesmann-Baum, der Schriftsteller Durs Grünbein und der Filmemacher Andres Veiel mit Akademie-Präsident und Komponist Manos Tsangaris die dringlichen Themen der Publikation aus kulturpolitischer und künstlerischer Perspektive.

Welche Verhältnisse gehen die künstlerischen Entwicklungen mit den harten politischen Realitäten einer Gesellschaft ein – mit der Erfahrung einer wankenden Weltordnung, zunehmender Militarisierung und sozialer Spaltung? Welche Verantwortlichkeiten ergeben sich daraus? Und um wie viel mehr müssen Kunst- und Meinungsfreiheit gewährleistet sein, damit die Demokratie „weiter atmen kann“ (Gerhart Baum)?

Mit:
Renate Liesmann-Baum
Durs Grünbein, Schriftsteller, Mitglied der Sektion Literatur der Akademie der Künste
Andres Veiel, Filmemacher, Mitglied der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste
Manos Tsangaris, Präsident der Akademie der Künste und Komponist

Akademie-Gespräch: Die Hütte brennt. Kunst, Krise und Demokratie
Mit Lesungen von Textauszügen und Filmausschnitten, ca. 100 Min. (ohne Pause)
In deutscher Sprache
Dienstag, 16. September 2025, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Tel. 030 20057-1000
Eintritt: € 7,50/5, bis 18 Jahre Eintritt frei, Tickets

Inm- Initiative neue musik berlin e.V.
 
Monat der zeitgenössischen Musik
Eröffnung mit Konzert in der Gedächtniskirche

Der Monat der zeitgenössischen Musik lädt vom 13. September bis zum 12. Oktober 2025 dazu ein, aktuelle Strömungen der facettenreichen zeitgenössischen Musikszene Berlins zu erleben. Konzerte, Performances und Klanginstallationen an etlichen Spielorten in der ganzen Stadt bieten einen konzentrierten Einblick in das gegenwärtige musikalische Schaffen der Hauptstadt. Eröffnet wird der Monat der zeitgenössischen Musik mit einem Konzert des AGGREGATE Festivals am Samstag, den 13. September um 20 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Weitere Informationen finden Sie hier.
EKBO - Evangelischer Kirchenkreis Zossen-Fläming
 
Glanz und Klage
Angebote zum Mitspielen und Dirigieren lernen

Der Evangelische Kirchenkreis Zossen-Fläming veranstaltet in den Herbstferien zwei besondere Workshops. Die Angebote sind kombinierbar:
Jugendliche zwischen 12 und 26 Jahren, die Violine, Bratsche, Cello oder Kontrabass spielen, können sich beim Jungen Märkischen Kammerorchester für ein Orchesterprojekt anmelden! Es findet unter dem Titel „Glanz und Klage“ vom 19. bis 26. Oktober 2025 statt. Geprobt und aufgeführt werden Werke von Bach, (Johann Sebastian, Johann Michael und Johann Bernhard) Durante und Altnickol. In vier Konzerten in brandenburgischen Gemeinden und Städten erklingt das Resultat. Anmeldung bis 30. September 2025.
Der Dirigierkurs Chorsymphonik richtet sich an alle Interessierten und findet vom 21.-23.Oktober statt. Konzert ist am 23.10. in der Kirche St. Sebastian zu Baruth/Mark. Den Kurs leitet der Dirigent MD Fabian Enders. Anmeldung bis spätestens 05. Oktober 2025
Weitere Informationen und Anmeldung über Fabian Enders, Dirigent.
MUSIK UND LITERATUR Unser Buchtipp
Die Liebe in Zeiten des Phonographen
 
Was für ein dichter, suggestiver und kluger Roman. Auf kaum über hundert Seiten entfaltet der vielfach preisgekrönte amerikanische Autor Ben Shattuck eine Geschichte über die verbindende Kraft der Musik. Auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt er von der Liebe zweier Musikstudenten, die sich im Schatten des Ersten Weltkriegs in einer Musikkneipe in Maine kennenlernen. Im Sommer nach dem Krieg wandern sie durch die Wälder Neuenglands, um Volkslieder zu sammeln und auf Wachszylinder aufzunehmen. Die Aufnahmen, die mit Hilfe eines handbetriebenen Phonographen entstehen, werden ebenso verschwinden wie das Glück, das die beiden jungen Männer miteinander erleben. Jahrzehnte später aber tauchen die Wachswalzen wieder auf, und der Ich-Erzähler, ein inzwischen hochbetagter Musikprofessor erinnert sich: „Diese Folksongs hatten einen weichen Bauch, und manchmal bekam man von der Melodie einen Kloß im Hals. Gefühle – in Lieder gefasst – nichts Raffiniertes“, aber „diese Songs sind erfüllt von den tausenden Stimmen, die sie gesungen und abgeändert haben, und erzählen immer Geschichten aus dem Leben von Menschen.“

Ben Shattuck: Die Geschichte des Klangs. Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren.
Carl Hanser Verlag 2025

MUSIK IM KINO Unser Film-Tipp
Klangfragmente

Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura (Paula Beer) bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty (Barbara Auer) unter, die den Unfall beobachtet hat. Laura genießt die Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard (Matthias Brandt) und ihrem Sohn Max (Enno Trebs), die gemeinsamen Essen. Aber etwas stimmt nicht, und als sie gebeten wird, auf einem Klavier zu spielen, das der abwesenden Tochter der Familie gehörte, ist sie mittendrin in einem Psychodrama, das sich ihr erst allmählich enthüllt.
Miroirs, Spiegelbilder, heißt ein Klavierzyklus von Maurice Ravel, das dritte Stück daraus trägt den Titel „Une barque sur l’océan“. Der Regisseur Christian Petzold erzählt in seinem neuen Film von der Fragilität des Lebens und der Überwindung von Verzweiflung. Die sparsam eingesetzte Musik unterschiedlicher Genres ist niemals Stimmungsverstärker. Sie umfängt das sensible Spiel von Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt und Enno Trebs.
Miroirs NO.3
Regie: Christian Petzold
Mit Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt und Enno Trebs.
Ab 18.September im Kino

Der Landesmusikrat Berlin vergibt in Kooperation mit Piffl Medien GmbH 3x2 Kinofreikarten über Social Media
STELLENANGEBOTE für Mitglieder von Mitgliedern
Berliner Kulturkonferenz Gesucht: Redaktionsleitung Reader
Oktober bis Ende Dezember 2025, Mitarbeit auf Honorarbasis
Das größte Bündnis der Berliner Kulturverbände mit eigener Rechtsform entstand Ende 2023 aus der Initiative für ein Berliner Kulturfördergesetz. Das erste Ziel der Berliner Kulturkonferenz ist derzeit die Erarbeitung eines Kulturfördergesetzes für Berlin. Zu diesem Zweck hat 2025 ein breit angelegter Betei-ligungsprozess begonnen: Aktuell erarbeiten 17 Fachgruppen spartenspezifische, wie auch -übergreifende Inhalte, die in einem nächsten Schritt als Grundlage für die weitere Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs dienen. Für die Zusammenstellung eines Readers mit den erarbeiteten Inhalten (Print und digital) sucht die Berliner Kulturkonferenz zum 1.10.25 eine Redaktionsleitung. Bewerbungsschluss: 24. September 2025 Weitere Informationen finden Sie hier.
 
TERMINE
 
Landesjugendensemble Neue Musik
13./14. September 2025
Mitwirkung beim Saisoneröffnungsfest Neuköllner Oper
Instrument des Jahres - Stimme
14. September 2025
Die Stimme - Instrument des Jahres 2025. Eine Hommage. Renaissance Theater
Musikpolitik
15. September 2025
Jour Fixe – Musik und Stadt: „Was uns zusammenhält -Musik“
Instrumentale Amateurmusik
21. September 2025
BMW BERLIN-MARATHON mit über 70 Amateurmusikensembles

Förderung junger Ensembleleiter:innen
26.- 28. September 2025
Erstes Workshop-Wochenende
18.-19. Oktober 2025
Zweites Workshop-Wochenende

Berliner Chortreff
3. - 5. Oktober 2025

Musikarbeitsmarkt transnational
08. Oktober 2025
Working in Music. Workshop-Day

Jugendensemble Alte Musik Berlin
18. Oktober 2025
Vorproben
01. November 2025
Konzert

Landesjugendorchester Berlin
26.Oktober 2025
Herbstkonzert Philharmonie Berlin

Musikalische Stolpersteine
06. und 07. November 2025
Konferenz Musikalische Stolpersteine
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