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BERLINER RESONANZEN
Der Newsletter des Landesmusikrats Berlin e.V.
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Liebe Leser:innen,
Es war ein bewegender Moment: Im Simon-Bolivár-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin spielten Schülerinnen und Schüler Werke von Ruth Schönthal und Ursula Mamlok, zwei jüdische Komponistinnen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Beide überlebten im Exil. Das Konzert am 6. November 2025 war der Auftakt zur Konferenz „Musikalische Stolpersteine“ am 7. November. In unserem gleichnamigen Projekt erarbeiten Berliner Schüler:innen die Lebensgeschichten NS-verfolgter Komponistinnen und Komponisten und erstellen dazu mit Unterstützung von rbb radio 3 Podcast-Formate. Zehn Podcast-Folgen wurden inzwischen produziert, sie sind über die ARD-Audiothek und die berlinHistoryApp abrufbar. Das Projekt wurde gerade mit dem Medienpreis „Das Rote Tuch“ ausgezeichnet. Doch es geht weiter: Wie können wir die Werke verfolgter Komponisten und Komponistinnen lebendig erhalten? Lässt sich das Format auf andere Künste übertragen? Kann diese Form der Antisemitismusprävention bundesweit Schule machen? Darüber sprachen namhafte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft im Rahmen der öffentlichen Konferenz Musikalische Stolpersteine am 7. November 2025 im Berliner Musikinstrumenten-Museum. Publikumszuspruch und Medienresonanz waren enorm. Das von zahlreichen Kooperationspartnern unterstützte Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner. Warum ihm die „Musikalischen Stolpersteine“ besonders am Herzen liegen, erzählt Kai Wegner im Interview für diese Ausgabe. Ein Blick voraus: Das kommende Wochenende steht im Zeichen des Jazz: Am 22. November spielt das Berliner JugendJazzOrchester unter dem Titel „One more time“ im Georg-Neumann-Saal der UdK Berlin. Und tags darauf laden wir Sie herzlich ein zum 40. Berliner Jazztreff in der Kulturbrauerei. Der Nachwuchs trifft hier auf die Arrivierten der Berliner Jazzszene. Auf zwei Bühnen sind Bands aller Jazzgenres zu hören, darunter auch nochmals das Berliner JugendJazzOrchester!
Herzliche Grüße
Hella Dunger-Löper Präsidentin des Landesmusikrats Berlin e.V.
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„Musik ist weit mehr als ein schönes Hobby“
Im Gespräch mit Kai Wegner, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin
Kai Wegner wurde 1972 in Berlin-Spandau geboren. Er ist evangelisch und hat drei Kinder. Seit 27. April 2023 ist der CDU-Politiker Regierender Bürgermeister von Berlin, seit 2. Mai 2023 Mitglied des Bundesrates.
Welches musikalische Erlebnis hat Sie zuletzt begeistert? Berlin hat sich beim diesjährigen Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken als Musikhauptstadt mit DJs, Live-Karaoke, Beatbox-Workshops, einer Teledisko und interaktiven Klanginstallationen präsentiert. Alle Besucherinnen und Besucher konnten die musikalische Vielfalt von Berlin kennenlernen - von Weltklasse-Orchestern und Opernhäusern über große Festivals bis hin zu innovativen Labels und einer international bekannten Clubkultur.
In welcher Band würden Sie gern mitspielen? Ich bin ein großer Fan von Bryan Adams. Aber in einer solchen Band mitzuspielen, würde ich mir niemals anmaßen. Ich hatte aber viel Spaß bei unserem Senatsbesuch in Spandau: Dort habe ich kürzlich in einem Grooveliner-Musikbus gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Frank Bewig und Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson Musik gemacht – mit mir am Schlagzeug. Das war ein großer Spaß!
Das Land Berlin fördert den musikalischen Nachwuchs auf vielen Ebenen. Warum ist das wichtig? Und wie könnten noch mehr Kinder und Jugendliche unabhängig von Herkunft und Elternhaus erreicht werden? Musik ist weit mehr als ein schönes Hobby – sie stärkt Kreativität, Teamgeist und Selbstvertrauen. Der Berliner Senat fördert die musikalische Bildung, etwa in Kitas oder in Musikschulen. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, Musik kennenzulernen oder ein Instrument zu lernen. Deshalb schaffen wir niedrigschwellige Zugänge und stärken die musikalische Förderung.
Im Wettbewerb Jugend musiziert können Jugendliche „musikalisches Können, Ehrgeiz und Disziplin beweisen“, so sagen Sie es in Ihrem Grußwort zum diesjährigen Landeswettbewerb. Wer bei „Jugend musiziert“ teilnimmt, lernt nicht nur ein Instrument zu beherrschen, sondern zugleich auch Durchhaltevermögen, Konzentration und Teamfähigkeit. Das sind Schlüsselqualifikationen, die für Schule, Beruf und das eigene Leben entscheidend sind.
Sie sind Schirmherr des Projekts „Musikalische Stolpersteine“, das an Komponistinnen und Komponisten erinnert, die während der NS-Zeit verfolgt wurden. Weshalb sollten sich gerade Jugendliche mit diesem Teil unserer Geschichte auseinandersetzen, und in welcher Form finden sie am ehesten Zugang dazu? Junge Menschen müssen sich mit unserer Geschichte, der Diktatur und dem Schrecken des Nationalsozialismus, dem Holocaust auseinandersetzen – und daraus lernen. Projekte wie die „Musikalischen Stolpersteine“ schaffen dazu einen unmittelbaren Zugang und zeigen, wie wichtig es ist, unsere Demokratie, Freiheit und Vielfalt zu verteidigen und zu schützen.
Chöre sind die Fußballvereine der Amateurmusik, heißt es. Und genauso wie die Sportvereine sind sie ehrenamtlich organisiert. Aber leider haben Musik-Amateure nicht dieselben Bedingungen wie die Sportvereine. Zum Beispiel keinen gesetzlich verankerten Zugang zu kommunalen Räumen wie Schulaulen oder Festsälen. Könnten Sie sich vorstellen, kommunale Räume für die Amateurmusik zu öffnen? Das Land Berlin und die Bezirke vermitteln Band- und Proberäume für Amateurmusiker. Chöre, Orchester und Bands leisten wie auch Sportvereine einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die Fragen stellte Christina Bylow.
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Thema 1: Generalversammlung des Landesmusikrats Berlin: Musikpolitische Schwerpunkte im Jahr 2026 beschlossen Am 19. November 2025 verabschiedeten die Mitglieder des Landesmusikrats Berlin anlässlich ihrer Generalversammlung im Berliner Musikinstrumenten-Museum die Musikpolitische Schwerpunktsetzung für 2026. Der Landesmusikrat Berlin fordert in dem Papier konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Schulfaches Musik, die Absicherung der öffentlichen Musikschulen sowie den Ausbau der Amateurmusikförderung in Berlin. Er setzt sich für ein Berliner Kulturfördergesetz, ein klares Bekenntnis zur Kultur in den kommenden Haushalten sowie die Stärkung von Bildungsauftrag und Qualität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein. Als neues Mitglied wurde FREO, der Verband der Freien Ensembles und Orchester in Deutschland in den Landesmusikrat Berlin e.V. aufgenommen. Im Rahmen der Generalversammlung wurde für 2026 das Jahr der Amateurmusik ausgerufen. Die Schirmherrschaft hat Lorenz Maroldt, Herausgeber des Tagesspiegels, übernommen. Die Präsidentin des Landesmusikrats Berlin, Hella Dunger-Löper, sagt: „Wir werden im Jahr der Amateurmusik deutlich machen, dass gemeinsames Musizieren ein unverzichtbarer Teil unserer Zivilgesellschaft ist, dass er wertgeschätzt, unterstützt und gefördert werden muss: unter anderem durch eine Gleichstellung mit dem Breitensport und durch entsprechende finanzielle und räumliche Ressourcen. Auch die frühzeitige Hinführung zur Musik durch Kita und Schule ist unverzichtbar.“
Thema 2: Postkartenübergabe „Deine Stimme für Musik“ Am 10. November wurden im Berliner Abgeordnetenhaus zwei Bände mit einer Auswahl von rund 10.000 Postkarten der Aktion „Deine Stimme für Musik“ und „Deine Stimme für Literatur“ überreicht. Vertreter:innen des Landesmusikrats Berlin sowie der Berliner Literaturkonferenz trafen sich dafür mit Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson, stellvertretend für den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner. Mit der gemeinsamen Aktion appellieren beide Organisationen an die Landespolitik, Musik und Literatur in ihrer kulturellen wie gesellschaftlichen Bedeutung nachhaltig zu sichern und zu stärken. Tausende Menschen hatten zuvor bei Konzerten, Lesungen und Diskussionsveranstaltungen Postkarten mit persönlichen Botschaften an Kai Wegner ausgefüllt. Franziska Stoff, Generalsekretärin des Landesmusikrats Berlin, sagte: „Wir sind überwältigt und zutiefst bewegt von den vielen individuellen Botschaften, die zeigen, wie wichtig Konzerte, Musikalische Bildung oder Angebote der Amateurmusik für die Berliner:innen sind. Das nun aus ausgewählten Zitaten zusammengestellte Buch hat das Potenzial, die ganz verschiedenen Facetten der Musikstadt Berlin und ihre Bedeutung für die Berliner:innen noch greifbarer zu machen.“
Thema 3: Jour fixe Kultur In einer Kooperation mit der Berliner Kulturkonferenz erweitern wir unser bewährtes Format Jour fixe „Musik und Stadt“ am 15. Dezember 2025 zum Jour fixe Kultur. Unter dem Titel „Quo vadis Kulturfördergesetz Berlin“ diskutieren Akteur:innen aus Kultur, Sport und Senatsverwaltung in drei Panels, wie Kulturförderung gesetzlich verankert werden kann. Auf dem Podium: Friedhard Teuffel, Direktor des Landessportbundes Berlin e.V. Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin e.V. Regina Kittler, dbv – Vorsitzende des Landesverbands Berlin im Deutschen Bibliotheksverband e.V. Chris Benedict, Sprecherin der AG Kulturfördergesetz der Kulturkonferenz Sarah Metzler, Sprecherin der Fachgruppe Museen im Kulturfördergesetzprozess Jayrôme C. Robinet, Sprecher der Fachgruppe Literatur im Kulturfördergesetzprozess Janina Benduski, Vorstandsmitglied der Berliner Kulturkonferenz Helge Rehders, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt – Leiter der Abteilung II (Grundsatz)
Moderation: Lorenz Maroldt, Herausgeber des Tagesspiegels Musik: Preisträger:innen von Jugend musiziert Berlin
Jour fixe Kultur: „Quo vadis Kulturfördergesetz Berlin“ Montag, 15. Dezember 2025, 19 Uhr ALEX Berlin, Fernsehstudio Rudolfstraße 1–8, 10245 Berlin
Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme bis zum 8. Dezember 2025 im Anmeldeformular an.
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Berliner Jazztreff
40 Jahre Groove Berlins junge Nachwuchstalente und die kreative Jazzszene treffen sich wieder auf zwei Bühnen. Von Klein bis Groß präsentieren sich Jazzmusiker:innen und spielen Repertoire aus allen Epochen des Jazz. Duobesetzung sowie Big Bands gleichermaßen werden am Sonntag, den 23. November 2025 in der Kulturbrauerei Berlin zu erleben sein. Im Rahmen des Berliner Jazztreffs wird eine Jury die Landessieger für Jugend Jazzt in der Kategorie Combo ermitteln und zum Bundeswettbewerb Jugend Jazzt 2025 nach Halle entsenden. Ein weiteres Highlight wird das Berliner JugendJazzOrchester sein – Berlins Nachwuchs mit Profiambitionen. Der Berliner Jazztreff ist nun seit 40 Jahren eine feste Größe der Berliner Jazzszene und feiert dieses Jahr sein Jubiläum.
23. November 2025 Kesselhaus & Maschinenhaus in der Kulturbrauerei 12 bis 21 Uhr Tickets und Informationen finden Sie hier.
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Berliner JugendJazzOrchester (BBJO)
One more time Vom 17. bis zum 21. November wird noch einmal im Palast der Künste in Berlin-Pankow geprobt: am Samstag, den 22. November findet im Georg-Neumann-Saal der UdK Berlin das Abschlusskonzert der Herbstarbeitsphase statt – die (vor)letzte Gelegenheit, das junge Ensemble in dieser Zusammensetzung und Instrumentierung zu erleben. Die jungen Musiker:innen des BJJO haben das Orchester während der letzten zwei Jahre mit ihrem Talent und ihren individuellen Instrumenten und Stimmen maßgeblich geprägt, mit Streichquartett, Vokalensemble und Akkordeon. Am Folgetag tritt das Ensemble beim Berliner Jazztreff auf. Tickets erhalten Sie hier.
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Landesjugendensemble Neue Musik
Freies Spiel Am Ende des Jahres 2025 bieten wir einen spannenden Workshop unter exzellenter Leitung an:
„Was vom Ohrwurm übrigbleibt“ – mit dem Komponisten Eleftherios Veniadis Ein musikalisches Spiel mit Identität und Klang
21. bis 23. und 28. bis 30. November 2025 Landesmusikrat Berlin e.V., Karl-Marx-Straße 145, 12043 Berlin Teilnahmegebühr: 40 € Gemeinsam mit dem Komponisten Eleftherios Veniadis erforschen die Teilnehmenden das Thema Melodie – zwischen Erinnerung, Veränderung und Neuerfindung. Ausgangspunkt sind bekannte Ohrwürmer, Improvisationen und Veniadis’ Werk „Individuum“ (Young Euro Classic, 2019). Abschluss ist eine öffentliche Werkstattaufführung am 30. November 2025 um 16 Uhr am selben Ort
Hier gelangen Sie zur Anmeldung.
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Instrument des Jahres - Stimme
Schlaflieder zum Nachhören Ein Jahr lang haben wir Schlaf- und Wiegenlieder aus aller Welt gesammelt – in vielen verschiedenen Sprachen, von sanft gesummt bis liebevoll gesungen. Im Dezember laden wir dazu ein, diesen besonderen Klangschatz zu entdecken: Ausgewählte Aufnahmen der eingesandten und aufgenommenen Lieder werden im Humboldt Forum zu hören sein – klingende Momente von Nähe, Geborgenheit und kultureller Vielfalt. Hörraum Ethnologisches Museum – Humboldt Forum Am 3., 10. und 17. Dezember jeweils von 15 bis 17 Uhr Anmeldung per E-Mail an: kis@landesmusikrat-berlin.de
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Jugend musiziert Berlin
Neues und Erprobtes Seit dem 1. Oktober läuft die Anmeldung für den Wettbewerb Jugend musiziert in Berlin. Zu den Wertungsspielen auf Regionalebene habe sich in Berlin mehr als 750 Kinder und Jugendliche angemeldet - ein neuer Rekord. In dieser Saison gibt es einige spannende Neuerungen: Neu eingeführt werden die Kategorien „Offene Kammermusik“ und „Alte Musik solo“, die jungen Musiker:innen eine breitere Ausdrucksmöglichkeit bieten. Zum zweiten Mal nach der Premiere im Jahr 2025 ist auch die MENA-Kategorie wieder dabei, die Talente aus der Region des Nahen Ostens und Nordafrika (MENA) unterstützt und die kulturelle Vielfalt fördert. Ein weiteres Highlight: Die Preisträger:innenkonzerte und weitere Engagements ermöglichen es den erfolgreichen Teilnehmer:innen, ihre Musik auf bedeutenden Bühnen wie dem Konzerthaus oder beim Tag der Demokratie vor dem Abgeordnetenhaus zu präsentieren.
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Musikalische Stolpersteine
Preisgekrönt Das Projekt „Musikalische Stolpersteine“ wurde am 6. November 2025 im Rahmen des Konzerts "Musikalische Stolpersteine" mit dem antifaschistischen Jugendmedienpreis „Das Rote Tuch“ ausgezeichnet. Der mit 2500 € dotierte Preis wird vom Verein „Rotes Tuch e.V.“ vergeben und zeichnet Projekte aus, die zur Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über den Nationalsozialismus beitragen und demokratisches Verantwortungsbewusstsein stärken. Die Preisverleihung fand im Simon-Bolivár-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Seit dem 17. November 2025 sind zwei neue Folgen der „Musikalischen Stolpersteine“ in der ARD Audiothek verfügbar. Mit dem Geiger und Komponisten Fritz Kreisler (1875 - 1962) setzten sich Schüler:innen der 11. Klasse des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums auseinander. Die Komponistin Ruth Schönthal (1924 - 2006) wurde von Schüler:innen des Paulsen-Gymnasiums Steglitz porträtiert. Zu den Podcasts gelangen Sie hier.
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Raumkoordination
Musik erwünscht
Unsere Raumdatenbank wächst stetig. Die Grundschule Luisenstadt (Mitte), der Bunker West (Charlottenburg-Wilmersdorf), der Kiezklub Allende (Treptow-Köpenick) und der Proberaum Musik Erlaubt (Friedrichshain-Kreuzberg) öffnen ihre Türen für Berliner Ensembles. Ob Aula, Bunker, Klubraum oder Klanglabor: Hier entsteht Raum für Musik und Begegnung. Zur Raumdatenbank geht es hier.
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Vereinigung Alte Musik Berlin e.V.
Honorare verhandeln In der Honoraruntergrenzen-Werkstatt #2. Workshop Praxis (für alle Genres) wird praxisnahes Verhandlungswissen speziell für freischaffende Musiker:innen vermittelt. Ausgehend von realen Beispielen lernen die Teilnehmenden, ihre künstlerischen Leistungen selbstbewusst zu vertreten, angemessene Honorare zu verhandeln und klare Grenzen zu setzen. Dabei sollen auch Ängste thematisiert werden, die es Musiker:innen erschweren können, mit Auftraggebern offen über das Thema Honorare zu sprechen. Referentin: Ella Rohwer, freiberufliche Musikerin und Geschäftsführerin PRO MUSIK-Verband Online-Veranstaltung 24. November 2025, 11-13 Uhr Der Workshop wird aufgezeichnet und für angemeldete Teilnehmer:innen 14 Tage passwortgeschützt zur Verfügung gestellt. Der Workshop ist kostenfrei und richtet sich an freischaffende Musiker:innen aller Genres sowie an alle Interessierten. Eine Anmeldung ist erforderlich. Kontakt bei Rückfragen: workshops@v-a-m.org
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Staatliches Institut für Musikforschung – Musikinstrumenten-Museum
Die Bach-Connection Johann Christoph Friedrich, der dritte von vier komponierenden Söhnen Johann Sebastians, trat bereits mit 18 Jahren eine Stelle als Cammer-Musikus beim Grafen zu Schaumburg-Lippe in Bückeburg an. Über 20 Jahre sollte er nach Vorgaben des Fürsten eine italienisch geprägte Musik komponieren. 1778 begab er sich auf Reisen und besuchte seinen jüngeren Bruder Johann Christian in London, wo er neben Musik Händels, Glucks und Mozarts auch die modernen englischen Hammerklaviere kennenlernte. Das heutige Staatliche Institut für Musikforschung wurde 1917 unter der Schirmherrschaft des Fürsten Adolf zu Schaumburg-Lippe in Bückeburg gegründet. So schließt sich ein Kreis – die Musik des Bückeburger Bach findet unter dem Dach des SIM wieder einen prominenten Platz! Konzert mit Ricardo Magnus und Ensemble Klangschmelze Sonntag, 30. November 2025, 14:30 Uhr Musikinstrumenten-Museum Kartenvorbestellung: Tel.: 030 254811 78 oder kasse@mimpk.de
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Chorverband Berlin e.V.
Hommage an die Schwestern Boulanger und Chor Open Stage Fünf Tage lang feiert das Konzerthaus Berlin die zwei Komponistinnen Lili und Nadia Boulanger, die das 20. Jahrhundert musikalisch geprägt haben. Vom 19. bis 23. November 2025 erklingen die Werke der beiden Frauen. Die Hommage endet am 23. November um 16 Uhr mit einem großen Amateurchorfest in Zusammenarbeit mit dem Chorverband Berlin. Ausgewählte Amateurchöre aus Berlin bringen Hymnen von Lili Boulanger im Großen Saal auf die Bühne. Die beteiligten Chöre sind der Kammerchor des Collegium Musicum Berlin, das Junge Consortium Berlin, der Junge Kammerchor Berlin und das ensemberlino vocale. Weitere Informationen finden Sie hier.
Am 13. Dezember 2025 lädt der Chorverband Berlin zu seiner Winterausgabe der Chor Open Stage ein. Auf der Bühne im Bildungs- und Kulturzentrum „Peter Edel“ in Weißensee treffen sich etablierte und neugegründete Chöre und Ensembles und gestalten einen winter- und weihnachtlichen Konzertabend. Mit dabei sind WAYS, der Feature Chor Berlin, der Generationenchor FröSi, Soundcompass, ACHT im Einklang und Renanim Berlin. Konzertbeginn ist um 19 Uhr.
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Universität der Künste (UdK)
Cello-Battle Die Woche ab dem 8. Dezember 2025 steht im Zeichen des Domenico-Gabrielli-Violoncello-Wettbewerbs, der in der Regel alle zwei Jahre an der UdK Berlin ausgetragen wird. In ihm treten Studierende der beiden Berliner Musikhochschulen UdK Berlin und HfM Hanns Eisler gegeneinander an. Nach den öffentlichen Wertungsrunden (8.-10. Dezember) findet die Woche ihren krönenden Abschluss am Freitagabend mit dem Preisträger:innenkonzert, bei dem die Gewinner:innen ihr Können erneut präsentieren können. Alle Wertungsrunden und das Konzert sind kostenfrei zugänglich. Zu weiteren Informationen gelangen Sie hier.
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Handiclapped – Kultur Barrierefrei e.V.
Vielstimmig Ob Schlager, Flamenco oder klassisches Repertoire: Die Passionskirche in Berlin-Kreuzberg wird am 3. Dezember zur Bühne für ein großes Konzert vier ganz unterschiedlicher Chöre. Wir feiern Vielfalt mit dem Generationenchor FröSi, dem Flamencochor Coro Rociero de Berlin, dem Frauenchor Zehlendorf 1952 und dem Jugendpopchor be.one. Der Abend ist eine Kooperation mit dem Chorverband Berlin und steht unter der Schirmherrschaft der Behindertenbeauftragten von Friedrichshain-Kreuzberg. Eintritt 5€, Assistent: innen frei. 3. Dezember 2025, 18 Uhr Passionskirche, Marheinekeplatz 10961 Berlin-Kreuzberg
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Stadtbibliothek Pankow
Wider die Zensur Seit Herbst 2025 entsteht in der Stadtbibliothek Pankow ein künstlerischer Erfahrungsraum zum Thema Buchzensur in den USA. Im Zentrum steht ein öffentlicher Lese-Chor, der am 22. November 2025 Besucher:innen dazu einlädt, gemeinsam aus „Banned Books“ laut zu lesen. Das partizipative Projekt möchte hörbar auf die Zensur von Büchern in US-amerikanischen Bibliotheken und Schulen aufmerksam machen, darunter insbesondere Werke, die Rassismus, Queerness oder Sexualität thematisieren. "BANNED BOOKS (are talking back) - READING CHOIR" lädt dazu ein, den zensierten Büchern temporär eine Stimme zu leihen – und lautstark für Meinungsvielfalt, Demokratie und Vielstimmigkeit in und außerhalb von Bibliotheken einzutreten. Samstag, 22. November 2025, 14-15 Uhr Heinrich-Böll-Bibliothek, Greifswalder Str. 87, 10409 Berlin Weitere Lesungen
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Mendelssohn-Gesellschaft
Gegen den Winterblues Die „Sonntagsmusik“, eine Reihe in der Mendelssohn-Remise am Gendarmenmarkt, bringt Licht in dunkle Nachmittage: Am 7. Dezember, 17 Uhr spielen Andreas Neufeld (Violine), Ivan Skanavi (Cello), Karine Gilanyan (Klavier) Trios von Fanny Hensel, Maurice Ravel, Arvo Pärt und Vito Palumbo – dessen Werk „Breath“ gibt dem Konzert den Titel. Beim „Konzertsalon Matthew Rubenstein“ am 16. Dezember 2025 um 16:30 Uhr präsentiert der „Teestunden“-Gastgeber mit dem Niccolo Quartett die „kleinen Klavierkonzerte“, Musik für Piano und Streicherensemble. Reservierungen: reservierung@mendelssohn-remise.de Weitere Information erhalten Sie hier.
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Empfohlen von Susanne Hein, Leiterin der Musikbibliothek, Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)
Tarnen, täuschen, tolerieren
Soli-Hashtags, offene Briefe, Empörung: Die Musikszene ist bekannt für weltweite Reaktionen auf brutale Gewalt, wie etwa 2015 nach dem Anschlag auf das Pariser Konzerthaus Bataclan. Doch warum war nach dem islamistischen Terrorangriff auf das Nova-Musikfestival am 7. Oktober 2023 das „ohrenbetäubende Schweigen“ so deutlich, und weshalb wurden kurze Zeit später die israelischen Angriffe auf Gaza aus der Musikwelt so vehement verurteilt, zumeist ohne Erwähnung der Opfer des Hamas-Massakers? Die Politikwissenschaftlerin Maria Kanitz und der Sozialwissenschaftler Lukas Geck, beide in Berlin lebend, beschäftigen sich schon längere Zeit mit dem Antisemitismus in der Musik: 2022 hatten sie im Nomos-Verlag das Buch „Klaviatur des Hasses“ herausgegeben. „Lauter Hass“ enthält nun weitere Analysen, wie Musiker:innen aus mehreren Genres der Popmusik, vor allem aus dem Rap, antisemitische Botschaften verbreiten – teils mit verdeckten Codes oder sogar ganz offen. In einer gut verständlichen und immer konstruktiven Sprache vermitteln Kanitz und Geck, wie Popstars ihre Reichweite auf Social-Media-Kanälen nutzen und ihre Message als Solidaritätsbekundung tarnen oder mit Verschwörungsmythen und einem unterkomplexen Weltbild vermischen. Was lässt sich dem entgegensetzen? Im Epilog nennen die Autoren und Autorinnen Beispiele für Bands und Künstler:innen – Grönemeyer, Nick Cave, Roland Kaiser, Madonna –, die sich gegen Antisemitismus positionieren und durch Boykott-Drohungen nicht einschüchtern lassen. Außerdem weisen sie auf Initiativen wie „Artists Against Antisemitism“ hin und fordern Regularien für Plattenfirmen und Streamingdienste, um die Verantwortung nicht auf einzelne Musiker:innen abzuwälzen.
Maria Kanitz und Lukas Geck: Lauter Hass. Antisemitismus als popkulturelles Ereignis. Berlin: Verbrecher-Verlag, 2025. 158 Seiten
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Heilende Klänge
Die französische Sängerin Sylvie Vartan war das Teenager-Idol der 1960er- und 1970er-Jahre. In Bühnenkostümen von Yves-Saint-Laurent sang sie Lieder vom ewigen Auf- und Ab der Liebe. In einem neuen Spielfilm kommt die 81-jährige Chanson-Legende nun wieder zu Ehren: Als musikalische Rettung aus Furcht und Verzweiflung. Der Film „Mit Liebe und Chansons“ erzählt die wahre Geschichte von Roland Perez, der 1963 mit einer Behinderung geboren wurde. Seine Mutter Esther, charismatischer Mittelpunkt einer jüdisch-sephardischen Familie in Paris, glaubte an Wunder und die Kraft der Musik. So wurden die Chansons von Sylvie Vartan zum allgegenwärtigen Heilmittel in langen Monaten im Krankenbett. Der Regisseur Ken Scott hat Perez‘ Buch „Ma mère, Dieu et Sylvie Vartan“ in einen turbulenten, zwischen Drama und Komödie changierenden Film übersetzt. Herausragend: Leïla Bekhti als Esther und Jonathan Cohen als Roland. Und Sylvie Vartan ist als Special Guest auch dabei, ganz großer Auftritt.
Mit Liebe und Chansons Regie: Ken Scott Frankreich 2025 104 Minuten Kinostart 27. November 2025
In Kooperation mit Neue Visionen Filmverleih vergeben wir 3x2 Kino-Freikarten.
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Al-Farabi Musikakademie e.V. Projektleitung (m/w/d) – Musikpädagogik & Teilhabe Teilzeit (20–25 Std./Woche) – ab Mitte Dezember 2025 oder nach Vereinbarung Al-Farabi Musikakademie e. V. nutzt Musik als Brücke zwischen Menschen und Lebenswelten. Wir ermöglichen Kindern und Jugendlichen – unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Lebenslage – den Zugang zu musikalischer Bildung und gemeinschaftlichem Musizieren. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir eine engagierte Projektleitung Musikpädagogik & Teilhabe, die die Organisation unserer Unterrichtsangebote steuert und gemeinsam mit uns Al-Farabi als lernende, sozial wirksame Organisation weiterentwickelt. Wir freuen uns auf Deine Bewerbung (CV + kurzes Motivationsschreiben, gerne mit Hinweis auf musikalische und pädagogische Erfahrungen) bis 30. November 2025 an: musikakademie@al-farabi.de Weitere Informationen finden Sie hier.
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Berliner JugendJazzOrchester 22. und 23.11.2025
Berliner Jazztreff 23.11.2025 Musikpolitik Jour fixe Kultur 15.12.2025
Instrument des Jahres 2025 - Stimme 03.12.2025 10.12.2025 17.12.2025 (Berlin schläft ein, Hörsessions) Instrument des Jahres 2026 – Akkordeon 22.01.2026 Pressekonferenz
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Bildnachweise: Bild 1: Stephan Röhl. Bild 2: Yves Sucksdorff. Bild 3: LMR/Stoff. Bild 4: Simon Chmel. Bild 5: Tommi Aittala. Bild 6: LMR/Budukevych. Bild 7: LMR/Canva. Bild 8: Eva von Eicken. Bild 9: Stephan Röhl. Bild 10: Grundschule Luisenstadt. Bild 11: Tany Teibtner. Bild 12: Lux Studio Berlin. Bild 13: Stephan Röhl. Bild 14: Matthias Heyde. Bild 15: Ksenia Porechina. Bild 16: Jana Maria Dohmann . Bild 17: Felix Mendelssohn Bartholdy Mendelssohn-Haus Leipzig. Bild 18: Verbrecher Verlag. Bild 19: Neue Visionen Filmverleih.
Impressum
Landesmusikrat Berlin e.V., Karl-Marx-Str. 145, 12043 Berlin Redaktion: Christina Bylow, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Landesmusikrat Berlin e.V.
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